Großsteingräber bei Lütow
Steinerne Zeitzeugen
Die heute noch besichtigenden Großsteingräber bei Lütow auf der Insel Usedom gehörten einst zu einer wohl aus drei oder vier Grabstellen bestehenden Grabablage aus der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur. Während eines der Gräber heute völlig zerstört ist, befindet sich am Weg nach Netzelkow ein recht gut erhaltenes Ganggrab vom Holsteiner Kammer mit einem nord-südlich orientiertem Hünenbett. Es entstand etwa 3.000 v. Chr.
In situ, also am ursprünglichen Ort, sind noch je drei Wandsteine an den Langseiten und der nördliche Abschlussstein erhalten. Ursprünglich waren die Zwischenräume zwischen den Wandsteinen mit Trockenmauerwerk ausgekleidet. Ausgrabungen brachten Keramikgefäße, Feuerstein-Beile, -Meißel und -klingen sowie Schmuckstücke aus Bernstein ans Licht.
Die Fundstücke sind heute im polnischen Landesmuseum in Szczecin (Stettin) zu besichtigen. An den ersten Grabungen 1826 nahm auch der in Netzelkow geborene Pfarrer Wilhelm Meinhold teil, der seine Eindrücke von dem Grab in seinem bekannten Roman „Die Bernsteinhexe“ beschrieb.